Startseite >> Tunesien >> Land und Leute >> Flora und Fauna
In mehr oder weniger freie Wildbahn
Flora & Fauna
Flora & Fauna
Selbst ohne Affinität zur Natur wird jedem auffallen, dass Tunesien voll ist von fremdartigen Tieren und Pflanzen. Die nachfolgende Auswahl ist natürlich nur ein Ausschnitt. Jeder Experte könnte wesentlich mehr Informationen liefern. Aber die Listen enthalten vielleicht einen ersten Hinweis, wenn du etwas suchst. Jede Rubrik ist alphabetisch sortiert. Klicke einfach auf den Begriff und unterhalb der Auswahl werden dir die Informationen dazu angezeigt. Den Anfang macht die Flora und am Ende der Seite findest du Informationen über die Tierwelt.
Flora
Wie der Name schon sagt, stammen diese sukkulenten Pflanzen aus Amerika. Die Agave ist bestens an die Bedingungen der Wüste, bzw. Steppe angepasst.
Die dickfleischigen Blätter wachsen nah am Boden und sind mit spitzen Dornen am Rand ausgestattet. Die Agave blüht nur ein einziges Mal und das manchmal erst nach Jahrzehnten.
Die gelben Blütenstände können bis zu 10 Meter hoch werden. Nach der Blüte stirbt die Mutterpflanze ab, jedoch nicht ohne vorher neue Triebe an der Unterseite der Pflanze hervorgebracht zu haben.
In Tunesien werden diese Agaven (ggf. in Kombination mit Kakteen) ebenfalls als Grundstücksbergrenzung angepflanzt.
Agave americana - Riesenagave
Dieser Nadelbaum ist nur in der Mittelmeeregion zu finden und wird oft mit der Pinie verwechselt.
Die Samen des Baumes (in Tunesien “Zgougou“genannt) werden zu einer Paste verarbeitet, welche wiederum Grundlage für eine Art Pudding ist.
Diese Süßspeise (assidat zgougou) wird zu besonderen Anlässen in Tunesien hergestellt und gegessen.
Die Paste kann man in Tunesien fertig kaufen
Pinus halepensis - Aleppokiefer
Diese üppigen, sehr farbenfrohen auch Drillingsblume genannten Büsche oder Sträucher sind fast überall in Tunesien als Zierpflanze zu finden.
Sie sind relativ anspruchslos und daher gut für das tunesische Klima geeignet.
Ursprünglich stammt die Pflanze aus Südamerika. Wie beim Weihnachtsstern sind auch bei der Drillingsblume nicht die Blüten selbst, sondern Hochblätter auffällig gefärbt.
Die Planze ist nach dem französischen Seefahrer Louis Antoine de Bougainville benannt.
Bougainvillea - Drillingsblume
Sie ist ohne Frage die Königin der tunesischen Flora. Die Dattelpalme ist überall zu finden und wird in den Oasen des Südens ihrer Früchte wegen angebaut.
Nur dort wachsen die edelsten Datteln der Sorte “deglet en nour”, welche zu einem großen Teil exportiert und in unseren heimischen Supermärkten zu finden sind.
Datteln haben einen hohen Nährwert und sind leicht verdaulich. Sie wachsen ausschließlich an den weiblichen Palmen, welche durch Windbestäubung von den männlichen Palmen befruchtet werden.
Aus dem Saft der Dattelpalme werden durch Abschlagen der oberen Wedel und Einritzen des Stammes Palmensaft gewonnen, der wiederum zu Palmenhonig, bzw. Palmenwein weiterverarbeitet wird.
Die Vermehrung erfolgt durch das Einpflanzen der Kerne oder Stecklinge. Dattelkerne treiben relativ schnell und leicht. Bei der Anzucht sollte darauf geachtet werden, dass der Topf hoch genug ist, da die Palmen naturgemäß Tiefwurzler sind.
Dattelpalmen brauchen “den Kopf im Feuer und die Füße im Wasser”. Das bedeutet viel gießen (keine Staunässe!) und reichlich volle Sonne. Eine Prise Salz in der sandigen Palmenerde sorgt für schöneres Wachstum.
Phoenix dactylifera - Dattelpalme
Der ursprünglich aus Australien, bzw. Indonesien stammende Baum ist relativ anspruchlos und dabei sehr schnellwüchsig.
Er trägt die typischen dolchartigen Blätter und eigentümlich aussehende Samenkapseln, die ihr kostbares Innenleben nur beigroßer Hitze (Feuer) freigeben.
Dem Eukalyptus sind zahlreiche Arten zugeordnet. Aus den in Tunesien wachsenden Bäumen wird nicht das Öl gewonnen, sondern die Riesen eignen sich hervorragend als natürlicher Schattenspender. Sie sind oft kilometerlang und weit in den Süden neben den großen Fernverkehrstraßen angepflanzt.
Eukalyptus
Diese Kaktusart zeichnet sich durch die flachen, runden “Blätter” (sukkulente Sprossen) aus.
Ursprünglich stammt der Kaktus aus Amerika, wo er auch heute noch kultiviert wird.
Die Pflanze wächst in Buschform, aber auch baumförmige Gewächse können entstehen. Die Sprossen sind (wie die Früchte!) mit einzelnen großen oder auch kleinen, büschelweise angeordneten zum Teil winzigen Stacheln übersäht.
Die “Blätter” sind essbar werden jedoch vor allem in Mexiko als Gemüse verzehrt.
Ihnen wird eine positive Wirkung bei Diabetes nachgesagt. Die Blüten frisch verzehrt oder als Tee aus den getrockneten Blüten aufgegossen sollen bei Blasenschwäche und Prostata-Beschwerden helfen.
Die Frucht enthält einen hohen Anteil an Vitamin C sowie überdurchschnittlich viel Kalzium und Magnesium und schmeckt süß-säuerlich.
Der Kaktus wird, in Reihe gepflanzt, außerdem als sehr wirkungsvolle Einfriedung von Grundstücken und Gebäuden verwendet.
Die Vermehrung erfolgt in der Regel über Setzlinge.
Opuntia ficus-indica - Feigenkaktus
Die Pflanze wird bereits im Koran erwähnt. Die Früchte, welche botanisch eher den Beeren zugeordnet werden, enthalten unglaublich viele Vitamine und wichtige Spurenelemente.
Der fermentierte Saft des Granatapfels soll angeblich eine positive Wirkung bei Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und Arthritis haben.
Durch Kochen der Frucht erhält man einen schwarzen Farbstoff, mit welchem schon seit Jahrhunderten auch durch Zugabe weiterer Zutaten Stoffe gefärbt werden.
Die Vermehrung erfolgt über die Samen oder Stecklinge.
Punica granatum - Granatapfel
Es ist nicht bekannt, wo genau die Hennapflanze ursprünglich beheimatet ist, sie wächst jedoch nur an warmen Orten.
Seine außergwöhnlich duftenden Blüten trägt der Strauch nur von Oktober bis November.
Aus den gemahlenen Blättern (Hennapulver) wird unter Zugabe einiger weiterer Zutaten wird eine Paste hergestellt, mit welcher tarditionell Hand- und Fußflächen gefärbt werden. Ein entsprechendes Rezept finden Sie unter “Leib und Seele”.
Es hat sich jedoch auch die Verzierung der Hände mit kunstvollen Ornamenten entwickelt, welche besonders zu Feierlichkeiten (z.B. Hochzeiten) aufgetragen wird.
Lawsonia inermis - Henna
ist ein Malvengewächs, von welchem es ca. 300 verschiedene Arten gibt.
Verwendung findet er u.a als Tee oder Teebeimischung. Die Inhaltsstoffe sollen entzündungshemmend, muskelentspannend und blutdrucksenkend wirken. Darüber hinaus besticht der Hibiskus durch seine äußerst dekorativen Blüten, welche in vielen Farben vorkommen.
Die Vermehrung erfolgt über Stecklinge oder durch Samengewinnung.
In Tunesien ist Hibiskus ein beliebte Kulturpflanze, die oft in Gärten und Parks zu finden ist.
Hibiscus
Jasmin kommt in unzähligen Arten vor, von denen jedoch nicht viele so außergewöhnlich duften wie die in Tunesien vorkommenden Pflanzen.
Mir sind bis jetzt drei hauptsächlich vorkommende Arten aufgefallen.
Jasmin ist nicht nur Lieferant für diverse duftende Accessoires, sondern eignet sich auch fantastisch als Zierpflanze.
Aus diesem Grund findet man dieses Gewächs, wenn man ein wenig aufmerksam ist, fast überall in Tunesien.
Der Jasmin ist außerdem die Nationalblume Tunesiens.
Jasminum
Die Korkeiche ist ein Laubbaum, welcher immergrün wächst.
Er kommt mit wenig Wasser aus, benötigt jedoch viel Licht, weshalb große, dichte Korkeichenwälder nicht vorkommen.
Die Korkeiche ist im westlichen Mittelmeerraum verbreitet und verträgt Temperaturen bis 40 °C.
Aus der dicken Rinde der Eiche wird Kork gewonnen, welcher zu verschiedenerlei Produkten verarbeitet wird. Am bekanntesten sind wohl die Korken für den Verschluss von Wein- und Sektflaschen.
Grundsätzlich werden die Bäume bis zu 400 Jahre alt, beerntete Bäume sterben jedoch deutlich früher.
Korkeichen sind in Tunesien nur im kühleren Norden zu finden.
Quercus suber - Korkeiche
Der Mandelbaum ist eine laubabwerfende Pflanze aus der Familie der Steinobstgewächse. Wegen seiner Samen, den Mandeln, wird er seit über 4000 Jahren kultviert.
Tunesien ist der achtgrößte Mandelexporteur der Welt. Die Hauptanbaugebiete sind die Region um Sfax, Cap Bon und das Bergland im Nordwesten Tunesiens.
Die Mandeln sind in Tunesien ein beliebter Snack, zumindest den vielen grünen Schalen auf den Straßen nach.
Prunus dulcis - Mandel
Die sukkulente Pflanze kommt in Tunesien sehr häufig vor. Sie wächst sehr niedrig und kann große Flächen besiedeln.
Da sie sehr anspruchslos ist, kommt sie z.B. auch an Stränden vor.
Die Blüte der Mittagsblume ist gelb oder rosa bis lila und öffnet sich erst um die Mittagszeit. Die Blätter sind dickfleischig und haben einen dreieckigen Querschnitt.
Die Früchte der Pflanze sehen orange-gelblich und ein bisschen wie die Scheren eines Krebses aus. Das Fruchtfleisch schmeckt süß-säuerlich und man kann z.B. Marmelade daraus machen.
Der im Mark der Blätter enthaltene Saft ist entzündungshemmend und blutstillend und kann ähnlich er Aloe bei Verbrennungen gute Dienste leisten. Die ursprünglich aus Südafrika stammende Pflanze verbreitet sich in neuen Gebieten sehr schnell.
Carpobrotus edulis - essbare Mittagsblume
Wenn man das erste Mal an einem Mittelmeerstrand spazieren geht, wird man nicht vermeiden können, diese filzigen Kugeln zu entdecken. Sie verleiten, gerade in Tunesien, sehr oft zu der Aussage, es sei Kamelmist.
Tatsächlich handelt es sich jedoch um abgestorbene Fasern des Neptungrases, welche durch die Bewegungen des Wassers zu Kugeln unterschiedlicher Größe zusammengerollt, bzw. verfilzt werden.
Das Neptungras bildet ganze unterseeische Wiesen, welche große Teile der Küstengewässer ihre Heimat nennen. Es existiert nur eine im Mittelmeer vorkommende Art des Neptungrases.
Alle anderen Arten wachsen nur in Australien. Die Meerbälle selbst lassen sich jedoch in geringer Zahl auf der ganzen Welt an den Stränden finden.
Posidonia oceanica - Seegras
Der Ngaio oder auch “Mouseholetree” ist eigentlich eine in Neuseeland vorkommende endemische Art.
Inwzischen ist sie aber auch rund um das Mittelmeer ein beliebter Zierstrauch
Deutsche Namen sind “Feinblättrige” oder “Freudige Drüsenpflanze”. Der Name leitet sich wahrscheinlich von den großen Poren der Blätter ab.
Myoporum laetum - Freudige Drüsenpflanze
Der Oleander ist eine immergrüne Pflanze, welche in Buschform wächst. Oleander ist aufgrund der schönen Blüten in rot, rosa, weiß oder gelb-orange eine sehr beliebte Zierpflanze.
Alle Pflanzenteile des Oleanders sind giftig!
In der Homöopathie werden Teile der Pflanze auszugsweise als Mittel gegen Bluthochdruck verwendet.
Vermehrt wird der Oleander durch Stecklinge.
Nerium oleander
Der Olivenbaum ist die am weitesten verbreitete Kulturpflanze in Tunesien. Seine Früchte werden entweder eingelegt oder aus ihnen wird das wertvolle Olivenöl gewonnen, welches in verschiedenen Mischungen bis in unsere heimische Küche gelangt oder auch für kosmetische Zwecke verwendet wird.
Der Olivenbaum kann sehr alt werden. Dabei kann der knorrige Stamm sehr bizarre Formen annehmen. Nach der Blüte, welche zwischen Mai und Juni stattfindet, entwickeln sich die grünen Früchte, die ab Oktober geerntet werden.
Die Blätter der Pflanze werden in der Naturmedizin vor allem als Beruhigungsmittel eingesetzt.
Das Holz des Baumes ist sehr hart, weshalb es oft für Schnitzereien oder auch zur Herstellung von Küchenutensilien verwendet wird.
Tunesien hat nach Spanien die zweitgrößte Anbaufläche für Oliven, erzielt aber pro Hektar den geringsten Ertrag aller olivenproduzierenden Länder.
Nach dem Motto “klein aber fein” erreicht das tunesische Olivenöl jedoch eine hervorragende Qualität.
Vermehrt wird die Pflanze ebenfalls über die Kerne der Früchte oder über Stecklingsvermehrung.
Olea europaea - Olive
Diese Pflanze stammt ursprünglich aus Südamerika und wächst nur sehr langsam. Auffällig sind die außergewöhnlich geformten Blüten und die filigranen Blättchen.
Der Busch wird ca. 4 m hoch. Die Vermehrung erfolgt über Samen, die in Schoten wachsen.
Vorsicht! Diese Pflanze ist giftig!
Dank des tunesischen Klimas gedeiht sie fast überall, bevorzugt natürlich in Gärten, Parks und Hotelanlagen.
Caesalpinia gilliesii - Paradiesvogelbusch
Duftpelargonien oder – geranien sind in fast jedem tunesischen Garten zu finden. Der intensive Geruch (je nach Sorte u.a. Zitrone, Apfel/Zitrone, Minze) wird durch Verreiben der Blätter zwischen den Fingern freigesetzt.
Diesen Geruch empfinden einige Menschen als penetrant und unangenehm.
Da viele Insekten ebenso fühlen, wird diese Pflanze auch als natürlicher Insektenschutz verwendet.
Die zierlichen Blüten sind weiß/lila bis lila gefärbt und bestehen aus jeweils 5 Blütenblättern, wovon am oberen Teil der Blüte zwei Blütenblätter vorhanden sind, die sich in der Färbung/Muster von den unteren 3 Blättern unterscheiden. Die Vermehrung erfolgt über Stecklinge.
Die Sorte, welche in Tunesien am häufigsten (z.B. für Geranienwasser) verwendet wird ist “Pelargonium graveolens”. Die oft genannte Bezeichnung “Pelargonium citrosum” ist irreführend, da eine solche Art nicht existiert.
Pelargonium - Duftgeranie
Rosmarin ist eine Gewürz- und Heilpflanze, die ihren Ursprung im Mittelmeeraum hat.
Die Pflanze duftet, insbesondere durch Reiben, sehr intensiv und aromatisch. In den Küchen Europas gehört Rosmarin zu den Standardgewürzen, wird jedoch auch in der Parfumindustrie verwendet.
Das Öl, welches aus den Nadeln gewonnen wird, hat eine stark antiseptische Wirkung.
Es wird mittels Wasserdampfdestilation gewonnen und kann, bedingt durch den Anbauort der Pflanze, ganz und gar unterschiedliche Inhaltsstoffe enthalten.
In Tunesien sieht man Rosmarin oft als Bewuchs in Form von niedrigen Hecken.
Rosmarinus officinalis
Das Wandelröschen stammt ursprünglich aus Latainamerika und ist in unseren Breiten als beliebte Zierpflanze zu finden.
Die Planze besticht durch unglaublich farbenfrohe Blüten, die in vielen unterschiedlichen Schattierungen vorkommen. Das Wandelröschen gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse und ist giftig!
In Gegenden mit feuchtwarmem Klima wächst die Pflanze sehr invasiv und verdrängt dabei andere Pflanzenarten.
In Tunesien ist die beliebte Kulturpflanze, die ebenfalls oft in Gärten und Parks zu finden ist.
Lantana camara - Wandelröschen
Tunesien ist ein Traumland für den Anbau von Zitrusgewächsen.
Zitronen-, Orangen- und Pomeranzenbäume sind nicht nur Zierde, sondern werden auch intensiv landwirtschaftlich genutzt.
Frisch gepresster Orangensaft ist in fast jedem Restaurant zu haben. Die Blüten der Orangenbäume werden wegen ihres intensiven Duftes zu Sträußchen gebunden oder es wird Orangenblütenwasser destilliert. Aus der Pomeranze wird ein wertvolles Öl gewonnen (Neroli), das in der Parfumherstellung Verwendung findet.
Citrus
Voriger
Nächster
Fauna
Diese Qualle heißt eigentlich Wurzelmundqualle und ist zudem nur sehr selten im Mittelmeer anzutreffen. Heimisch ist sie eigentlich im Atlantik. Im Gegensatz zu anderen Quallenarten ist ihre Konsistenz recht fest, außerdem ist sie ein schneller Schwimmer. Sie ist nur sehr schwach giftig, so dass die Berührung menschlicher Haut keine Verletzungen hervorruft. Wenn es sie nicht im Laufe eines Jahres an den Strand spült, wo sie verenden, überwintern sie in tieferen Gewässern nahe des Meeresbodens.
Rhizostoma octopus - Blumenkohlqualle
Die wohl die bekannteste Delphinart, der Große Tümmler, ist auch an Tunesiens Küsten zu Hause. Mit ein bisschen Glück kann man die neugierigen, aber scheuen Meeressäuger in der freien Natur beobachten.
Die Chancen dafür sind natürlich größer, wenn man eine Bootsfahrt unternimmt. Die Großen Tümmler werden bis zu 4 Meter lang und können in ihrer natürlichen Umgebung 25 Jahre alt werden.
Delphinidae - Delfine
Es gibt wohl kaum ein Tier, welches aus unserer Sicht für Tunesien symbolträchtiger ist, als dieses einhöckerige Kamel. Genügsam und ausdauernd dient es nicht nur dem Umhertragen kurzbehoster Touristen, sondern wird vor allem im Süden auch als gewöhnliches Nutztier gehalten. In der freien Wildbahn sind die Dromedare längst ausgestorben, doch es lassen sich in Tunesiens Steppe oftmals halbwilde Exemplare beobachten. Der Körper dieser Tiere ist darauf spezialisiert, sehr lange Zeit ohne Wasser auszukommen. Im Höcker wird Fett gespeichert, welches bei Wassermangel zuerst verbraucht wird. Ein Dromedar beginnt erst ab 40°C zu schwitzen und kann 2 Wochen ohne Wasser auskommen. Innerhalb kürzester Zeit kann ein durstiges Kamel 150 Liter Wasser wieder aufnehmen.
Camelus dromedarius - Dromedar
Die in Tunesien beheimateten Rosaflamingos leben vorwiegend an Meeresbuchten oder aus solchen entstandenen Salzseen oder Salinen. Die Flamingos sind Schwarmvögel und bilden nicht selten riesige Kolonien. Die leichte Rosafärbung des Gefieders ist auf die mit der Nahrung aufgenommen Farbstoffe zurückzuführen, die wiederum in Farbpigmente umgewandelt werden, welche sich in den Federn ablagern. Flamingos ernähren sich ähnlich einem Wal durch Filtration von Kleinstlebewesen (Mückenlarven, kleinen Krebsen) und Algen. In Tunesien wurden die Flamingos früher wegen ihres Fleisches gejagt.
Zu meiner großen Freude haben sich die Salinen bei Monastir zu einem Brutgebiet entwickelt. Möglicherweise auch, weil der Flughafen nur noch gering ausgelastet ist.
Phoenicopteriformes - Flamingos
Dieser kleine Wüstenfuchs gehört zu den exotischsten Säugetieren, die Tunesien zu bieten hat. Er lebt, wie der Name schon sagt, in der Wüste. Hauptmerkmal sind die großen Ohren, die ihm ermöglichen, Bewegungen im Sand zu hören. Der Fennek ist nachtaktiv und lebt in kleineren Gruppen in Höhlen, welche durch Gänge miteinander verbunden sind. In Tunesien steht der Fennek unter Schutz. Bis auf ein lebendes Exemplar im Zoo und ein verstorbenes an der Straße im Süden habe ich bisher leider keine Wüstenfüchse gesehen. Der Fennek ist Vorbild für die Figur “Labib”, dem Umweltmaskottchen Tunesiens.
Vulpes zerda - Fennek- Wüstenfuchs
Die Säbelantilope gilt in der Wildnis aus ausgerottet. Einige Wiederansiedelungsprojekte (unter anderem in Tunesien) sind jedoch erfolgreich.
Die Säbelantilope steht hier stellvertretend für eine ganze Reihe an Gazellen und Antilopenarten, die in Tunesien leben und sich dank der unermüdlichen Arbeit von Tierschützern auch vermehren. Dazu zählt z.B. auch die Atlasgazelle.
Leider müssen die Naturschutzorganisiationen in Tunesien seit langem gegen illegale Jagden kämpfen, die von gut zahlenden Gästen aus den Golfstaaten im Süden Tunesiens durchgeführt werden.Ausgedehnte Treibjagden über Tage hinweg sind leider keine Seltenheit.
Oryx dammah - Säbelantilope
Dieses nachaktive Spinnentier ist eines der giftigsten Tiere in Tunesien. Vor ihm und dem (etwas weniger gefährlichen) optischen ähnlichen Feldskorpion sollte man sich unebdingt in Acht nehmen. Sie leben vor allem in heißen trockenen Gebieten Tunesiens.
Sie verstecken sich tagsüber im Sand, Mauerritzen, Geröllspalten.
Sie stechen, wie die meisten Tiere, nur wenn sie sich bedroht fühlen.
Androctonus australis - Saharaskorpion
Ja, es gibt Schlangen in Tunesien, wobei ich selbst bisher nur deren Zeichen, nicht jedoch sie selbst erblickt habe. Vor allem in der Wüste sollte man sich vor Hornvipern, Sandrasselottern und Kobras in Acht nehmen, da diese allesamt giftig sind. Festes Schuhwerk ist daher mehr als angebracht, gerade bei Trips in die Wüste oder Steppe. Beim Zelten, ziehen Sie Ihre Kleidung erst nach kräftigem Ausschütteln wieder an. Nach einem Biss sollte ein Arzt aufgesucht werden . Das Tier sollte nach Möglichkeit mitgenommen werden um das notwendige Gegengift schneller zu finden.Im Bild sind zwei Wüsten-Hornvipern zu sehen
Cerastes cerastes - Wüsten-Hornviper
Diese äußerst flinken, Schuppenkriechtiere sind nachtaktiv. Man kann sie am besten abends oder in der Nacht beim Wärmen, bzw. auf der Lauer an hellen Hauswänden beobachten. Sie fühlen sich auch von Straßenlaternen angezogen, da sich dort gerade in der Dunkelheit ihre Nahrung (Insekten) zu Tausenden zusammenfindet. Sie zu fotografieren ist besonders schwierig, da sie nicht nur scheu, sondern auch extrem schnell und wendig sind.
Gekkonidae - Geckos
Leider habe ich als einzigen Beweis für die Existenz von Meeresschildkröten nur die Überreste einer solchen entdeckt. Neben der echten und unechten Karettschildkröte lebt auch die Suppenschildkröte im Mittelmeer. Um welche Gattung es sich hier handelt, konnte ich naturgemäß nicht mehr herausfinden.
Cheloniidae - Meeresschildkröten
Ein häufiger Vertreter der Vogelwelt in Tunesien ist der Raubwürger, der etwa so groß ist wie eine Amsel. Er ernährt sich überwiegend von Insekten. In Tunesien ist er ein Standvogel, d.h. er behält sein Revier das ganze Jahr über. In seinem Territorium werden andere Vögel nicht geduldet und verjagt.
Lanius excubitor - Raubwürger
Die echten Tintenfische, auch Sepien genannt, sind ebenfalls im Mittelmeer zu Hause. Zu sehen sind sie leider nur als Ware auf dem Fischmarkt. Häufiger als die Beute selbst sind die Tontöpfe in den Häfen zu sehen, in denen die Tintenfische gefangen werden. Das Foto zeigt leider nur die Überreste eines Tintenfisches. Gut zu erkennen ist der Kalkschulp (oder “Sepiaschale”). Man findet diese Schwimmkörper häufig am Strand. Getrocknet und gesäubert wird der Schulp als Vogelzusatznahrung in unserem heimischen Zooläden zum Kauf angeboten.
Sepiidae - Tintenfische
Er ist etwas größer als der Raubwürger und ein sehr markant gefiederter Vogel. Er kommt auch in Mitteleuropa vor, jedoch nur sehr selten. Der Wiedehopf bevorzugt karge Gegenden mit wenig Baumwuchs. In Tunesien ist er ein Ganzjahresvogel. Er fängt seine Beute (ausschließlich Insekten) am Boden. Der lange, dünne Schnabel ist dabei sehr hilfreich. Fühlt sich der Wiedehopf (z.B. durch einen Greifvogel) bedroht, presst er seinen Körper mit ausgebreiteten Schwingen eng an den Boden. Aufgrund seiner Gefiederfärbung wird er auf diese Weise von Räubern nicht mehr wahrgenommen.
Upupa epops - Wiedehopf
Voriger
Nächster