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Flexibel unterwegs sein

Mobil in Tunesien

Mobil in Tunesien

Linienbus
Louage
Metro du Sahel
Nouvelair
Taxis in Tunesien

Welche Verkehrsmittel kann ich in Tunesien nutzen, wenn ich unterwegs sein möchte?

Wenn du hin und wieder auch außerhalb der Hotelmauern unterwegs sein möchtest, hast du unzählige Möglichkeiten der Fortbewegung.
Die meisten „Zones de Touristique“ liegen etwas außerhalb der Stadtzentren, so dass die eigenen zwei Beine nicht immer die beste Wahl sind.
Wenn es nicht unbedingt ein Kamel, eine Kutsche, ein Tuk-Tuk oder die Touristenbimmelbahn sein soll, bleiben dir folgene Möglichkeiten: du kannst die vom Reiseveranstalter schön bequem organisierten Touren mitmachen … oooder

Flexibles Reisen innerhalb des Landes

Taxis sind in jeder Stadt und an jedem Flughafen zu haben. Sie sind, wie überall, gelb. In einem Taxi (PKW) dürfen maximal 4 Personen mitgenommen werden. Die Preise sind (abgesehen von der Fahrt vom Flughafen zum Hotel) moderat, steigen aber von Jahr zu Jahr in rasantem Tempo. Wer nicht feilschen möchte, fährt einfach per Taxameter.
Billiger
kann jedoch eine Fahrt werden, wenn der Preis vorher ausgehandelt wird.
Allerdings
wissen meist nur die ortskundigen Besucher, welcher Preis angemessen ist. 

Taxifahrer sind dankbar, wenn man in die Richtung will, in die sie ohnehin bereits gefahren sind. Am besten stellst du dich also auf die Seite der Straße, auf welcher der Verkehr in deine Zielrichtung fließt.

Hand hoch und, je nach Standort, kannst du die Sekunden zählen bis ein Taxi hält.

Es ist so einfach wie es klingt 😉

Die preisgünstige Art, gefahren zu werden sind die Louages (Sammeltaxis).  Diese werden vor allem für den Über-Land-Verkehr eingesetzt.
Erkennbar an
weißen Autos mit (je nach Region verschieden) farbigen Streifen an den Seiten.
In jeder
größeren Ortschaft gibt es Louage-Plätze.
Man erkundigt sich, welche Louage in die
gewünschte Richtung fährt. Der Fahrer wartet, bis alle Sitze besetzt sind, und fährt dann los.
Man kann auch an der Straße eine Louage anhalten, allerdings hält diese nur,
wenn noch ein Platz frei ist.
Ich empfehle die Benutzung nur unter Vorbehalt. Louages sind wegen ihrer Höllenfahrer sehr berüchtigt und sehr oft in schlimme Unfälle verwickelt.
 
Das Busnetz ist in Tunesien sehr gut ausgebaut. Auch viele kleine Ortschaften sind mit dem Bus erreichbar.
Haltestellen sind nicht immer als solche erkennbar, allerdings hält
der Bus auf Wunsch auch mitten in der Pampa um einen Fahrgast aus- oder einsteigen zu lassen.
In Tunesien steigt man hinten in den Bus ein (zumindest in Sousse/Monastir), dort
wird auch gleich beim Kassierer bezahlt.
Die Preise sind sehr niedrig. 
Leider zeigt nicht der Name einer Ortschaft, sondern eine Nummer in der Frontscheibe des Busses das Fahrziel an.
Stehst du also etwas verwirrt an einem großen vollen Busbahnhof herum.. fragen hilft! 😉
 

Das Schienennetz ist in Tunesien ebenfalls sehr gut ausgebaut.
Neben der Eisenbahn
verkehren noch Metros (Schnellbahnen). liegende Städte miteinander.

Zug fahren ist so ziemlich die komfortabelste Art, durch Tunesien zu reisen.
Gönn dir ein Erste-Klasse-Ticket!
Der Preis ist ein Schnäppchen und die Erste Klasse ist klimatisiert.
Einen Fahrplan und Streckennetz der Bahnen
finden Sie hier.
 

Inlandflüge sind in Tunesien recht preisgünstig zu haben, allerdings sind diese auch schnell ausgebucht.
Tunis Air express und Nouvelair bedienen die Strecken zwischen Tunis, Monastir,
Djerba, Sfax, Gabes, Tabarka und Tozeur.

Der Ausbau des Militärflughafens in Remada zu einem zivilen Flughafen ist in Planung.

Selbst fahren in Tunesien

Kann ich mit einem Mietwagen fahren?

Einen Mietwagen zu buchen ist zwar nicht die preisgünstigste, dafür aber die komfortabelste Möglichkeit in Tunesien unabhängig und mobil zu sein.

Wir buchen seit 2002 auf jeder Reise einen Mietwagen und hatten noch NIE Probleme.

Je nach Vereinbarung wird der Wagen entweder zum Hotel geliefert und von dort auch wieder abgeholt oder du holst und bringst das Auto vom/zum Flughafen.

Buchen kann man den Mietwagen von zu Hause aus bei einem der großen, international bekannten oder einem tunesischen Anbieter.
Da ich schon viele Jahre bei einer tunesischen Mietwagenfirma Kunde bin, kann ich sagen, dass ein Unterschied zwischen den Anbietern nur preislich besteht. Kundenservice und Ablauf sind fast identisch.

Du kannst auch vor Ort einen Mietwagen buchen, wenn du spontan ein Auto benötigst. Erfahrungsgemäß ist das jedoch ein wenig teurer, wenn du die großen Firmen vorziehst. Wenn nicht, findest du, zumindest in den größeren Städten, an jeder Ecke einen Autoverleih. In Sachen Kundenzufriedenheit unterscheiden sich die kleinen Vermieter deutlich. Wähle also weise.

Bei der Anmietung muss man zwingend einen gültigen Führerschein vorlegen (eine Eilsendung per Post aus Deutschland ist sehr teuer 😉 ).

Mietwagen erkennt man an den blauen Nummernschildern.

Autobahn und Co

Es gibt drei Autobahnen in Tunesien (Höchstgeschwindigkeit 120 km/h). Die längste Autobahn (A1) verläuft von Bizerte über Tunis - Hammamet - Sousse - Sfax bis Gabés. Die Benutzung ist gebührenpflichtig, Mautstellen sind entlang der Strecke verteilt. Die Maut kostet pro Teilabschnitt zwischen 1.200 TND und 2.000 TND. Alle anderen Straßen sind (zumindest in Küstennähe) in einem recht guten Zustand. Gelegentlich fehlt es an der Randbefestigung  oder der Höhenunterschied zwischen Teerdecke und Gelände beträgt gelegentlich 20 cm.  Landstraßen sind in der  Breite manchmal etwas knapp bemessenen. Weiter südlich ist der Zustand der Straßen etwas schlechter, dort kann es auch zu Sandverwehungen kommen. Insgesamt lassen sich Tunesiens Straßen aber sehr gut befahren.

normale Situation auf der Autobahn
Mautstation in Tunesien

Wertvolle Tipps für die Praxis

Bleib am Anfang, gerade in Ortschaften, in der Defensive. Es erfordert eine hohe Konzentration, da jederzeit damit zu rechnen ist, dass:

  • dir jemand auf deiner Spur entgegenkommt
  • ohne zu blinken abbiegt
  • deine Vorfahrt missachtet wird
  • jemand von ganz rechts nach ganz links herüberfährt um abzubiegen
  • Fußgänger ohne zu schauen die Straße betreten oder trotz vorhandenem Bürgersteig nebeneinander auf der Straße laufen
  • irgendjemand irgendwo herausfährt ohne zu vorher zu schauen, ob die Straße frei ist
  • ein Verkäufer auf die Straße springt um dir seine Waren feil zu bieten
  • aus dem Nichts ein Bremshügel auftaucht und mit 80km/h auf deine Achsen losgeht.

Wenn sich jemand vordrängelt, was eigentlich ständig vorkommt, dann hat der Hintermann beim Richtungswechsel des Anführers zu bremsen. Klingt erst einmal frech und unhöflich, wird aber durch den Umstand relativiert, dass man selbst auch häufig von diesem System profitiert, indem man zwangsläufig irgendwann auch anfängt zu drängeln.

Es passieren sehr viele Unfälle in Tunesien, die nicht selten mit hohem Blech- oder sogar Personenschaden enden. Fahr in der Dunkelheit noch aufmerksamer, da tunesische Straßen und viele Verkehrsteilnehmer schlecht beleuchtet sind.

Rechne auch auf der Autobahn jederzeit damit, dass eine Familie oder eine Ziegenherde die Straße überquert. Beachte unbedingt die Verkehrsschilder – sie sind in Tunesien nicht so häufig anzutreffen, wie hierzulande, aber wo sie stehen, tun sie dies nicht ohne Grund.

 

Beachte Halte- und Parkverbote (z.B. rot-weiß gestreifter Bordstein)! Nicht, dass das Abschleppen unglaublich teuer wäre (in Gafsa ca. 20 EUR), aber das Verfahren zur Wiedererlangung des Autos ist mitunter recht abenteuerlich.

Wie ist die Verkehrssituation in Tunesien?

Das Straßennetz in Tunesien umfasst ca. 20.000 Kilometer befestigte Straßen. 

In Tunesien herrscht Rechtsverkehr.

Polizeikontrollen werden sehr häufig durchgeführt, allerdings werden ausländische Autos oder Mietwagen sehr gerne „übersehen“ oder weitergewunken. Solltest du angehalten werden, bleib freundlich und gib Auskunft zu allen Fragen des Polizisten. In der Regel ist dieser nur neugierig. Es ist aber leider auch schon vorgekommen, dass gerade Mietwagen wegen eines angeblichen Vergehens (z.B. das Überfahren einer roten Ampel) angehalten und dann zur Kasse gebeten wurden. Manchmal möchten Polizisten auch einfach nur mitgenommen werden.  Geschwindigkeitskontrollen gibt es ebenfalls sehr oft. Es ist daher ratsam, sich an die Höchstgeschwindigkeit zu halten.

Wie sind die offiziellen Verkehrsregeln

  • Höchstgeschwindigkeit: Autobahn: 110 km/h – Landstraße: 90 km/h (Djerba: 70 / 50 km/h)
  • es gilt (wenn keine Schilder) „rechts vor links“
  • Handyverbot am Steuer
  • Anschnallpflicht (für die vorderen Sitze)
  • wer im Kreisverkehr ist, hat Vorfahrt
  • für Alkohol am Steuer gilt seit 2016 eine Grenze von 0,3 Promille (absolutes Alkoholverbot jedoch für z.B. Fahranfänger, Busfahrer, Fahrlehrer usw.)
Mautquittung
Unser Mietwagen auf de Chott el Djerid

Und die inoffiziellen Regeln?

Es drängt sich manchmal der Eindruck auf, dass in Tunesien eigentlich nur vier Regeln gelten:

 

  • Rechne IMMER mit ALLEM!
  • Versuche, irgendwie auf der Straße zu bleiben!
  • Versuche, keine anderen Verkehrsteilnehmer zu streifen!
  • Dessen Stoßstange vorne ist, der bestimmt die Richtung!

 

Diese Regeln, besonders die erste, sind die Summe meiner Erfahrungen nach vielen tausend tunesischen Straßenkilometern.

 

Wir navigiere ich?

Für die Navigation wird die Anschaffung einer guten Navi-App empfohlen.

Bei den meisten Apps kann man sich auch die Highlights in der Umgebung anzeigen lassen (Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten etc.).

Das ist für Selbstfahrer aber auch Selbsterkunder zu Fuß eine tolle Sache. Der unfassbar gute Ausbau des mobilen Datennetzes in Tunesien ist dabei sehr hilfreich.

Auf die Angaben zur Straßenqualität bei Google-Maps kann man sich leider nicht überall verlassen. Gerade kleinere Straßen sind trotz der Empfehlung von Google-Maps mit einem normalen PKW in der Realität oft nicht mehr befahrbar.

Eine gute Hilfe für die Orientierung sind außerdem die Kilometersteine am Straßenrand. 

 

Kilometerstein

Panne oder Unfall?

Kleinere Unfälle sind in Tunesien an der Tagesordnung und werden auch so behandelt. Man wischt kurz über den Schaden und das war´s.

Bei einem größeren Unfall, insbesondere mit Verletzten, solltest du auf das Erscheinen der Polizei bestehen.

Reparaturwerkstätten gibt es in fast jedem Dorf. Bei größeren Reparaturen am Mietwagen lass dir eine Quittung ausstellen, denn diese Kosten müssen von der Verleihfirma erstattet werden.

Bei einem Reifenschaden such dir ein Schild „Clinique Pneu“. Die gibt es nicht nur sehr häufig, sondern die Tunesier sind im Reparieren oder Wechseln von Reifen wahre Meister.

Bleib in weit abgelegenen Gebieten in jedem Fall bei deinem Wagen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass jemand vorbeikommt, bevor du zu Fuß die nächste Siedlung erreicht hast.

Die Auslands-Notruf-Nummer des ADAC : (0049) 89 22 22 22. Touring-Club Tunesien : (00216)  71 296 627.