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Die interaktive Landkarte
Die interaktive Landkarte
Für eine erste Orientierung schaust du am besten erst einmal in die Karte ohne Marker, damit du ungefähr weißt, wo dich deine Reise hinführt.
In der zweiten Karte weiter unten findest du dann weitere Informationen.
Hinter den unterschiedlichen Markern verbergen sich verschiedene Themengebiete z.B. die wichtigsten Städte, fotografische Highlights oder auch Drehorte der Star-Wars-Saga.
Klickst du auf einen der Marker, öffnet sich ein Fenster mit Detailinformationen zum gewählten Kartenpunkt.
Ist dir diese Karte zu fummelig, z.B. als Nutzer mobiler Endgeräte, findest du alle Infos weiter unten auf der Seite noch einmal sortiert. Ruinen und Co sind außerdem hier ausführlich beschrieben.
Die Star-Wars-Drehorte kannst du auch hier finden.
Bizerte ist die nördlichste und gilt als die europäischste Stadt Tunesiens. Das mag dem Umstand geschuldet sein, dass die Franzosen diesen für Sie wichtigen Flottenstützpunkt erst 1963, also 7 Jahre nach der offiziellen Unabhängigkeit Tunesiens, verließen. Dem endgültigen Abzug der Franzosen gingen blutige Demonstrationen und Straßenschlachten im Jahre 1961 voraus, da die Franzosen sich weigerten diesen letzten Stützpunkt zu verlassen. Möglich ist jedoch auch, dass Bizerte wegen der geografischen Nähe zu Europa diesen Beinamen erhalten hat.
Bizerte hat ca. 115.000 Einwohner und liegt eingerahmt in eine wunderschöne Naturlandschaft direkt am Meer. Durch Bizerte fließt ein Kanal, welcher das Meer mit dem „Lac de Bizerte“, dem Zwillingsbruder des „Lac de Ichkeul“, verbindet.
In Bizerte gibt es zwei Häfen wobei nur der alte Hafen den Charme uralter Geschichte und andalusischem Einfluss versprüht. In die Medina gelangt man von Tunis aus über eine hohe Brücke, die über den Kanal führt und von welcher man einen ziemlich guten Ausblick auf die Stadt hat. Sehenswert sind u.a. die Kasbah aus dem 17. Jahrhundert und das kleine ozeanografische Museum, welches sich im Fort Sidi el Hani gegenüber dem alten Hafen befindet.
In der Nähe von Bizerte gibt es einige wunderschöne Strände, die man unbedingt gesehen haben sollte (siehe Foto).
Warum es das „weiße Cap“ heißt, sieht man auf den ersten Blick. Es ist nicht, wie oft geschrieben, der nördlichste Punkt Afrikas. Dieser befindet sich noch etwas weiter westlich. Trotzdem lohnt sich ein Besuch, denn die Strände ringsherum sind atemberaubend schön. Landseitig kann das Cap über eine recht schwierige Piste auf den “Djebel Nador” (Turmberg -einfach übersetzt-) erreicht werden. Vom Strand aus führt ein schmaler Pfad zu einer “La Grotte” genannten Höhle im Berg.
DAS ist der nördlichste Punkt Afrikas. Leider nicht besonders gut ausgeschildert und daher nicht leicht zu finden.
Die kleine, aber nicht weniger beeindruckende Schwester Tamerzas liegt ca. 15 Kilometer atemberaubende Berglandschaft entfernt und beeindruckt mit wahrhaft gigantischer Kulisse. An der Stelle dieses Ortes befand sich einst der römische Militärposten “Ad Speculum”. Auch hier wurde der ursprüngliche, überwiegend von Berbern bewohnte Ort nach starken Regenfällen und nachfolgenden Erdrutschen aufgegeben. Das der Quelle entspringende Wasser genügt gerade für die Bewässerung der ca. 1500 Dattelpalmen. Eine 3-Etagen-Oasenwirtschaft findet man deshalb hier nicht.
Ein pittoreskes kleines Bergdörfchen, von dem es auch eine alte und eine neue Version gibt. Der westliche -alte- Teil wird von einem Bergsattel vom „Chenini nouvelle“ getrennt. Dieser Teil des Ortes wird und wurde sehr häufig als Filmset genutzt.George Lucas hat, wie bei anderen Ortschaften in der Nähe auch, diesem Fleckchen Erde mit der Benennung eines seiner Planeten ein Denkmal gesetzt. Die „Mosquée des Sept Dormants“ (Moschee der sieben Schlafenden) oder arabisch „Jemaa Kedima“ beeindruckt durch ihr schiefes Minarett und die schlichte Bauweise. Der Legende nach fanden in einer der umliegenden Höhlen sieben Christen zur Zeit der Christenverfolgung Schutz. Sie verfielen in einen langen, tiefen Schlaf. In dieser Zeit wuchsen sie zu Riesen an. Als man sie fand und weckte, konvertierten sie zum Islam und konnten so in Frieden sterben. Die -natürlich- riesigen Gräber dieser Männer findet man in unmittelbarer Nähe zur Moschee.
Er ist der größte Salzsee in Tunesien und wurde schon von Karl May beschrieben, ohne dass der Autor jemals hier gewesen ist. Man kann den See zwanzig Mal besuchen und immer sieht er anders aus. Mal bedeckt ihn eine dünne Wasserschicht, mal scheint er komplett ausgetrocknet zu sein. Wer noch nie eine Fata Morgana gesehen hat, der sollte unbedingt über den Chott el Djerid fahren, der von einer knapp 50 km langen Straße geteilt wird. Es werden auch Touren AUF den See angeboten. Von einer Privatfahrt rate ich wegen des schwierigen Untergrundes dringend ab. Der Legende nach soll eine Karawane mit über 1000 Kamelen von diesem See verschluckt worden sein.
Der Djebel Chambi (arabisch: Dschebel asch-Schaʿānabī) ist der höchste Berg, bzw. Bergmassiv in Tunesien. Er ist 1544 Meter hoch und befindet sich in der Nähe der Stadt Kasserine. Seinen Gipfel krönt ein “Gipfelhalbmond” gleich dem typischen Gipfelkreuz z.B. in den Alpen. Dieser Mond wurde im Jahr 1956 anlässlich der Unabhängigkeit Tunesiens dort oben aufgestellt. Man kann mit dem Auto bis auf eine Höhe von 1300 Metern fahren. Der Fußmarsch zum Gipfel dauert dann ungefähr 2 Stunden.
Aktuell wird von einem Besuch dieser Gegend leider abgeraten, da es sich zur Zeit um eine militärische Sperrzone handelt.
Djerba ist der Hauptanziehungspunkt für sonnenhungrige Touristen. Obwohl sie selbst kaum Sehenswürdigkeiten bietet, ist Tunesiens größte Insel ein Besuchermagnet. Die größten Wirtschaftszweige der Insel, auf der einst Odysseus gelandet sein soll, sind neben dem Tourismus wohl der Fischfang und die Töpferei. Die “Hauptstadt” Houmt Souk bietet neben der Festung “Bordj el Kebir” auch ein quirlige Medina und einen Hafen. Reisende landen mit dem Flugzeug am Flughafen (Djerba-Zarzis International Airport) auf der Insel in der Nähe des Ortes Melitta. Djerba beherbergt seit jeher die größte jüdische Gemeinschaft Tunesiens, was die beeindruckende Synagoge “La Ghriba” bestätigt.
Sehenswert ist außerdem das Töpferstädtchen Guellala für all Jene, die an diesem Handwerk interessiert sind.
Vor einigen Jahren machte der kleine Ort Erriadh auf sich aufmerksam durch eine Aktion von 150 Künstlern, die die Fassaden des Dorfes mit ca. 300 kleinen und großen Kunstwerken verzierten. Das Projekt nennt sich „Djerbahood“ und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
„Das Tor zur Sahara“ wird Douz genannt. Wenn man von Norden (Kebili) oder Osten (Matmata) hineinfährt ist das noch schwer zu glauben. Zwar mischt sich hier und da schon feiner, ockerfarbener Sand zwischen die unzähligen, der Hitze trotzenden Büsche, aber von der „echten“ Wüste glaubt man sich noch meilenweit entfernt. Wenn man dann allerdings südlich oder östlich aus dem Ort hinausfährt oder von einem Kamel getragen wird, erblickt man tatsächlich die „echte“ Sahara .. mit hohen Sanddünen und nur ganz vereinzelt noch ein Büschlein. Es ist also tatsächlich wahr. Der Ort selbst ist heutzutage eher unspektakulär. Mit dem am Donnerstag stattfindenden Markttag und dem alljährlichen Sahara-Festival sind die Höhepunkte auch schon genannt. Es befindet sich noch das Sahara-Museum in Douz. Am südlichen Ende der Stadt befindet sich die Hotelzone. Die meisten Unterkünfte bieten eher Kurzzeitgästen aus dem Norden einen Schlafplatz, da zum „Wüste-Schauen“ 1-2 Nächte scheinbar ausreichend sind. Unzählige Wüsten-Angebote vom Kamelritt, über Quad- oder Jeepfahren machen dem Reisenden die Entscheidung schwer.
Ist DER Zoo in Tunesien!
Auf halber Strecke zwischen Tunis und Sousse bei Enfidha gelegen, beeindruckt dieser Park durch riesige, wirklich sehr schöne Gehege, viele schattenspendende Pausenplätze , ein Raubtiergehege, welches man von oben über eine Art Brückengang betrachten kann, Spielplatz für die Kleinen und afrikanische Shops und Aufführungen.
Es findet täglich eine Seelöwen-Show statt. Achtung!
Das Delphinarium ist seit September 2016 geschlossen!
Laut Auskunft des Parks machten die niedrigen Besucherzahlen die Schließung in Anbetracht der hohen Kosten unumgänglich.
Der Park ist täglich von 9.00-17.00 Uhr geöffnet. Hier der Link zur Facebook-Seite.
Hauptanziehungspunkt in Gabès ist die ca. 7 km² große Palmenoase. Da Gabès direkt am Meer liegt, handelt es sich um eine von nur zwei Meeresoasen in Tunesien (die andere befindet sich bei Zarzis). In der Oase bei Gabès werden, ähnlich wie in den großen Oasen Tozeur und Nefta, Datteln und im „Etagenprinzip“ Granatäpfel, Pfirsiche, Aprikosen und Henna (für das Gabès berühmt ist) angebaut. Aus den Dattelpalmen wird auch Palmensaft aus der Stammmitte entnommen, der zu Palmwein vergoren wird.
Da Gabès jedoch auch ein wichtiges industrielles Zentrum ist, beschränken sich die sehenswerten Highlights der Stadt auf die Oase und das Grabmal des Barbiers des Prohpheten (Sidi Boulbaba), neben dem sich Heimatkunde-Museum befindet.
Gabès ist idealer Ausgangspunkt für eine Tour in die Ksour-Region (Matmata, Tataouine) südlich der Stadt oder in die Sandwüste nach Ksar Ghilane bzw. Douz in westliche Richtung.
In Gafsa, die Stadt, welche fast genau im Mittelpunkt Tunesiens liegt, treffen sich die großen Straßen aus den Oasen Tozeur und Nefta, Sfax, Kairouan, und Gabès. Zur Zeit der Römer war Gafsa wegen der heißen Quellen beliebt. Übrig ist davon heute nur noch das römische Bad, welches eine beliebte Badestelle ist. Die jungen Tunesier, welche in halsbrecherischen Aktionen in die Becken springen, sind einer kleinen Spende dafür nicht abgeneigt. Neben den Becken liegt die große Moschee. Die Kasbah von Gafsa stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde zur Zeit des 2. Weltkrieges durch Luftangriffe der Alliierten zum Teil zerstört.
Gafsa ist Zentrum der Phosphat-Industrie. Durch sinkende Weltmarkt-Preise für Phosphat und dem damit verbundenen Einbruch der Industrie verloren viele Menschen ihre Arbeit. Die Arbeitslosigkeit ist z.T. auch deshalb in Gafsa sehr hoch. Seit März 2008 kam und kommt es in dieser Region aufgrund der gestiegenen Frustration der dort lebenden Menschen immer wieder zu kleineren und größeren Demonstrationen und Auseinandersetzungen mit der Polizei. Sie gipfelten dann im Jahr 2011 in das, was in Europa der „Arabische Frühing genannt wird“. Da jedoch die durch die Revolution erhoffte Verbesserung der wirtschaftlichen Situation ausblieb, kommt es auch aktuell immer wieder zu mehr oder weniger friedlichen Protesten in dieser Gegend.
Einst ein kleines Fischerdorf ist Hammamet wohl der Ort mit der längsten Tourismus-Geschichte. Bereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges kamen die ersten Rucksacktouristen hierher. In der 1960er Jahren wurden die ersten Hotels gebaut. So sind die ältesten Hotels noch heute im Umkreis der Medina zu finden. Die später erbauten Hotels erstreckten sich jedoch nach Nord und Süd den Strand entlang, so dass die Altstadt von Hammamet vor weiteren touristischen Bauten verschont blieb.
Sehenswert ist die fast direkt am Strand liegende Kasbah aus dem 15. Jahrhundert, von der man aus einen schönen Überblick über die Medina und die Bucht hat. Es lohnt sich ein Ausflug zur nicht weit entfernten Stadt Nabeul, die zwar mit dem touristischen Charme von Hammamet nicht mithalten kann, dafür aber auf eine lange Tradition der Keramikkunst zurückblickt. Wer also noch Töpfe, Schalen oder Vasen benötigt, ist hier genau richtig.
Der als Weltnaturerbe der UNESCO eingetragene Nationalpark ist ein wichtiges Vogelschutzgebiet. Neben den dauerhaften Bewohnern rasten viele Zugvögel hier auf ihrem Flug von oder nach Europa.
Der See und die direkte Umgebung ist deshalb ein Paradies für Ornithologen. Leider ist der See ständig von der Versalzung bedroht, eine echte Lösung wurde hier noch nicht gefunden. Der Park dient auch den Tunesiern als Naherholungsgebiet. Ein kleines Museum erzählt die Geschichte des Nationalparks.
Kairouan liegt ca. 50km westlich von Sousse und ist nach Mekka, Medina und Jerusalem die viertheiligste Stadt im Islam. Dem Volksglauben nach wiegen 7 Pilgerreisen nach Kairouan die Pilgerfahrt nach Mekka auf. Kairouan ist und war das wichtigste religiöse Zentrum Tunesiens und Nordafrikas. Es gibt verschiedene Theorien über die Gründung der Stadt. Fakt ist jedoch, dass um 670 die Stadt von Oqba ibn Nafi, einem muslimischen Invasionsführer, gegründet wurde. Die Lage der Stadt schien ideal, liegt sie doch direkt an einer Karawanenstraße (Kairouan bedeutet Karawane) und war dank der topfebenen Umgebung vor Überraschungsangriffen geschützt. In der Stadt findet man die erste Moschee, welche auf afrikanischem Boden errichtet wurde. Sie ist zugleich die Hauptmoschee und wurde nach dem Stadtgründer benannt. Die Sidi-Oqba-Moschee ist das Wahrzeichen der Stadt und beeindruckt durch ihr massives, aber schlichtes Äußeres. Sie wurde zur Zeit der Stadtgründung errichtet, jedoch zwischenzeitlich mehrmals umgebaut und restauriert. Der Gebetssaal, der Nichtmuslimen zur Ansicht verwehrt bleibt, wird von einem Ziegelgewölbe überdacht, welches sich auf 414 Säulen stützt. Unter der Moschee befinden sich Zisternen, in welchem das Regenwasser gesammelt wird, welches durch einen Abfluss in der Mitte des Innenhofes fließt. Eine der schönsten Moscheen Nordafrikas ist die Zaouia des Sidi Sahab (Barbiermoschee). Das Grabmal Sidi-Sahabs befindet sich in dem Gebäude. Die Moschee erhielt Ihren Namen durch die Gewohnheit Sidi Sahabs 3 Barthaare des Propheten mit sich herumzutragen. Auch die Drei-Tore-Moschee kann nicht besichtigt werden, aber das mit feinen Stuckornamenten und Kalligraphien gestaltete Tor ist auf jeden Fall sehenswert.
Nennenswert sind weiterhin die Aghlabiden-Bassins, welche von Gleichnamigen als Wasserreservoir gebaut wurden. Das Wasser wurde über ein 36 km langes Aquädukt vom Djebel Cherichera nach Kairouan geleitet. Kairouan gehört auch Dank der auch hier in einzelne Souks unterteilten, wunderschönen Medina zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist weit über die Stadtgrenzen hinaus für seine Teppichknüpfereien bekannt.
Auf der für tunesische Verhältnisse recht grünen Halbinsel Cap Bon (dem Obst- und Gemüsegarten Tunesiens) liegt die vor allem für Ihren Wein bekannte Stadt Kelibia. Der „Muscat de Kelibia“ ist ein fruchtiger Weißwein, den man z.B. in einem der Fischrestaurants verkosten kann. In Kelibia gibt es außerdem eine Fischereischule, in welcher Fischer aus dem ganzen Land ihr Handwerk erlernen. Besonders sehenswert ist das Spektakel, wenn am Abend dutzende Fischer in der Hoffnung auf reiche Beute den Hafen verlassen. Gute Sicht hat man von der Kasbah auf den Hafen. Die Kasbah ist die einzige Touristenattraktion, welche Kelibia zu bieten hat. Sie stammt aus byzantinischer Zeit und wurde in jüngster Zeit immer wieder restauriert. Obwohl in der Gegend um die Stadt sehr viele wunderschöne einsame Strände zu finden sind, ist dieser Zipfel der Halbinsel touristisch (Gott sei dank) noch nicht so erschlossen, wie z.B. Hammamet etwas weiter südlich.
In der Nähe von Tataouine findet man in etlichen Dörfern noch Überbleibsel einer uralten Tradition.
Diese so genannten Ghorfas sind ca. 600 Jahre alt und es gibt sogar ein Hotel, in dem man übernachten kann. Diese Art der Vorratsspeicherung ist im Süden Tunesiens sehr verbreitet gewesen. Aus diesem Grund kann man in der weiteren Umgebung viele weitere Ksour bestaunen. Der Erhaltungszustand ist jedoch höchst unterschiedlich. Sehenswert sind sie aber auf jeden Fall!
Wer die Star-Wars-Filme gesehen hat, dem kommen diese Bauten eventuell bekannt vor 😉
Ca. 50 km von Monastir entfernt südlich die Küste entlang liegt Mahdia. Die einzigartige Lage Mahdias auf einer schmalen Landzunge und die sehr wirksamen Verteidigungsanlagen machten es Angreifern in der Vergangenheit sehr schwer die Stadt einzunehmen. Der Skifa el-Kahla (Schwarzer Durchgang) ist heute das letzte Zeugnis der einst 10m dicken Stadtmauer. Ebenfalls am Rande (jedoch am anderen Ende) der Medina befindet sich die Große Moschee. Vorbild für dieses Bauwerk aus dem 10. Jahrhundert ist die Sidi-Oqba-Moschee in Kairouan. Beide zeichnen sich dadurch aus, dass sie ohne Minarette gebaut wurden. Außerdem fehlen jegliche schmückende Elemente. Lediglich der Haupteingang ist sehr eindrucksvoll. Das Bab el-Bhar (Tor des Meeres), das Teil der alten Seemauer ist, ist trotz aller Restaurierungsversuche der Zerstörungswut des Windes und einiger Besucher schutzlos ausgeliefert. So ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann auch das letzte Fragment aus Sandstein das Zeitliche segnet. Ein Sturm im März 2012 hat jedoch wieder einige, bisher unbekannte Fragmente der römischen Vergangenheit am Strand freigelegt.
Die Kasbah, welche auch Bordj el-Kebir genannt wird und sich an der höchsten Stelle des alten Seefriedhofes befindet, wurde 1595 von den Türken erbaut. Zur Zeit der Franzosen wurde die Festung auch als Gefängnis genutzt. Bis zum 16. Jahrhundert legten am Hafen von Mahdia Piratenschiffe jeglicher Herkunft an. Heute besitzt Mahdia die größte Fischereiflotte Tunesiens. Grund dafür ist u.a. ein kleines Riff unweit der Stadt, welches einen ungewöhnlichen Fischreichtum bietet. Die Stadt hat jedoch eine weitaus beeindruckendere handwerkliche Tradition. Die Seidenweberei. Ausschließlich von Männern werden die „haiks“ genannten feinen Seidenschals gewoben, welche von Gold- und Silberfäden durchzogen und sehr teuer sind. Touristisch ist die Stadt nicht so frequentiert wie z.B. Sousse oder Monastir, aber im Norden der Stadt befindet sich auch eine „Zone touristique“, in der es einige Hotels gibt.
Die weltberühmte Filmkulisse musst du dir unbedingt ansehen. Einst gruben sich die Bewohner Höhlen in die Erde um vor der Hitze im Sommer und der Kälte im Winter geschützt zu sein. Heute sind die meisten der Höhlen verlassen, sofern nicht ein paar Bewohner gegen Bezahlung Führungen durchführen oder ein Hotel extravagante Übernachtungen anbietet. In der näheren, unfassbar schönen, Umgebung gibt leben tatsächlich noch verstreut -bitterarme- Familien in Höhlen.
Es lohnt sich, der gewunden Straße ins Matmata-Bergland zu folgend. Die Ausblicke sind atemberaubend!
Etwa 27 km von Sousse entfernt liegt Monastir, die Geburtsstadt des ehemaligen Präsidenten Habib Bourguiba (1903-2000). Diesem glücklichen Umstand hat die Stadt ihre Modernität zu verdanken. Habib Bourguiba ließ sich nicht nur zu Lebzeiten sein eigenes Mausoleum bauen, sondern etwa zur gleichen Zeit die prächtige Moschee, den internationalen Flughafen vor den Toren der Stadt, öffentliche Gebäude und Parkanlagen, sowie den Yachthafen (Marina Cap Monastir). Für einen großen Teil der errichteten Bauten, war Bourguiba gleichfalls Namenspate. Das Mausoleum, welches sich direkt neben dem Friedhof in Monastir befindet, wurde mit steigendem Alter Bourguibas immer größer und prächtiger. Seit seinem Tod kann es von innen besichtigt werden. Es finden sich dort prunkvoll ausgestattete Räume, die Grabräume der Familie Bourguiba, sowie z.B. Geschenke anderer Staatspräsidenten. Die weitläufige Anlage des ehemaligen Präsidentenpalastes (stadtauswärts in Richtung Sousse) wird in eine Luxus – Ferienanlage verwandelt. In Sichtweite des Mausoleums befindet sich der Ribat von Monastir. Der Ribat wurde im Jahr 796 erbaut. Wie sein Gegenstück in Sousse diente auch der Ribat in Monastir als Wehrkloster. Im Ribat befindet sich das Islamische Museum, welches eine kleine Auswahl archäologischer Schätze beherbergt. Dank seiner verschachtelten Bauweise wurde der Ribat schon des Öfteren für Filmaufnahmen genutzt, was man leider inzwischen auch an der vielfach reparierten Bausubstanz erkennen kann. Vom Turm des Ribats (Nador) aus hat man einen schönen Blick auf die Marina, die Küstenstraße, die Moschee und die Medina von Monastir. Die Medina von Monastir (sofern man sie so nennen kann) ist nicht zu vergleichen mit denen von Sousse oder Tunis, da man hier überwiegend auf Touristen ausgerichtete Geschäfte vorfindet. Da auch Monastir über ausgedehnte „zones touristiques“ verfügt, ist das nicht verwunderlich. Den Charme des Orients versprüht Monastir vielleicht nicht, sehenswert ist dieses kleine geschäftige Städtchen jedoch auf jeden Fall.
Das größte und schönste aller touristischen Zentren und darüber hinaus absolut künstlich ..aber.. soooo toll 😉 Der Hafen ist Ausgangspunkt für alle Ausflüge auf dem Meer. Diverse Shops und Restaurants laden zum Verweilen ein. Um den Hafen herum spinnt sich ein Netz aus den besten Hotels am Platz. Damit ist Port el Kantaoui nicht nur bei europäischen, sondern auch bei vielen Gästen aus Tunesien und den arabischen Nachbarländern das absolute Highlight.
Tipp: Unbedingt einen Ausflug mit dem Katamaran Albatros (einzige echte Werbung) machen. Da gibt es FAST eine Delfin-Garantie 😉
Sfax ist mit ca. 600.000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt Tunesiens und ist vor allem als Industriestadt und wegen des hohen Verkehrsaufkommens bekannt. Es gibt jedoch inzwischen eine mehr oder weniger schöne Umgehungsstraße 😉 In der Gegend um Sfax herum befindet sich außerdem eines der größten Anbaugebiete für Oliven und Mandeln in Tunesien. Sehenswert sind die Medina, die von einer Mauer, die zum Teil aus der Aghlabidenzeit stammt umgeben ist. Das imposante Haupttor der Stadtmauer „Bab Diwan“ besteht aus 3 Bögen. Auch in Sfax gibt es eine große Moschee, ebenfalls von den Aghlabiden erbaut. Im Dar Jallouli, ein Palast aus dem 17. Jahrhundert ist eines der besten Volkskundemuseen untergebracht. Ein archäologisches Museum befindet sich im Rathaus in der Avenue Habib Bourguiba. Ca. 20 km von Sfax entfernt liegen vor der Küste die Kerkennah Inseln.
Der beschauliche Vorort von Tunis ist der schönste Grund für mich Tunis zu besuchen. Bergauf, bergab, verwinkelte kleine Gässchen, zwischen den Häusern ein kurzer Blick auf das Meer, welches in einer Bucht unterhalb des kleinen Künstlerortes zu sehen ist. Blau und weiß sind die dominierenden Farben des Ortes, mal abgesehen von den Einheimischen und Gästen, die zur „blauen Stunde“ den Ort besuchen. Familien, Pärchen, Jugendliche: alle zieht es abends in die kleinen Cafès um bei einem Espresso, einer Shisha oder wie ich, bei einem Glas Erdbeersaft, zu plaudern und die Atmosphäre zu genießen.
Kleiner Tipp:
Iss nichts, was der Kellner ohne Bestellung gebracht hat, BEVOR du dich nach dem Preis erkundigt hast.
Sousse ist nach Tunis und Sfax die drittgrößte Stadt Tunesiens und hat zur Zeit etwa 400.000 Einwohner (incl. aller Vororte). Sousse ist hauptsächlich eine Hafenstadt und blickt auf eine immerhin 3000jährige Geschichte zurück. Es gibt daher eine Vielzahl von altehrwürdigen Bauten, die das Stadtbild prägen. Der Ribat (aus dem Jahr 822) war wie alle anderen seiner Art (erhalten sind leider nur der Ribat in Sousse und in Monastir) an der tunesischen Sahelküste ein Wehrbau für die Verteidigung der Stadt. Vom 27 Meter hohen Turm (Nador) hat man einen fantastischen Rundblick auf die Stadt Sousse. Man kann sogar einen Blick in den Hof der großen Moschee (s.u.) werfen (Panoramafoto dazu hier). Die Aghlabiden hatten entlang der Sahelküste Tunesiens eine ganze Reihe von solchen Bauten errichtet, die sich untereinander anhand von Lichtsignalen verständigen konnten. Damit war eine fast lückenlose Bewachung der tunesischen Küste möglich.
Die Kasbah auf einer Anhöhe im westlichen Teil der Medina (Altstadt) wurde im 9. Jahrhundert erbaut. Der (Leucht)Turm ist ca. 30 m hoch und deshalb schon von Weitem zu sehen. In der Kasbah ist das archäologische Museum zu finden, welche mit der zweitgrößten antiken Sammlung (nach dem Bardo-Museum in Tunis) die Neugierigen anlockt. Der Leuchtturm auf der Kasbah wurde ab 1989 als solcher in Betrieb genommen. Zum damaligen Zeitpunkt wurde dieser jedoch mit einer Petroleumlampe und einem Pendelgewicht betrieben. Zu sehen war dieses Licht bis ca. 15-18 Kilometer weit. Ein elektrisches Leuchtfeuer ist seit 1934 im Einsatz . Heute wird in dem Leuchtturm eine 650 Watt Halogen-Lampe verwendet, die bei guter Sicht eine Reichweite von 50 Kilometern hat. Die Lampe leuchtet 7 Stunden in der Nacht. Eine Leuchtfrequenz beträgt insgesamt 4 Sekunden, wovon der Lichtschein 0,3 Sekunden und die Dunkelheit 3,7 Sekunden dauert. Die große Moschee wurde in unmittelbarer Nähe zum Ribat ebenfalls von den Aghlabiden im Jahr 851 erbaut. Die Moschee diente in früheren Zeiten nicht nur dem Gebet, sondern ebenfalls dem Schutz der Stadt, was sich unschwer an der festungsähnlichen Bauart erkennen lässt. Die Medina von Sousse gehört seit 1988 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Ein Besuch der Souks von Sousse ist absolut zu empfehlen. Am besten am Abend kurz vor Sonnenuntergang. Sousse ist heute das politische und wirtschaftliche Zentrum des tunesischen Sahels.
Rund um Tabarka kann man ein sehr ursprüngliches Tunesien finden, was kaum etwas gemeinsam hat mit den Städten der Sahel-Zone (Sahel = „Ufer“, „Küste“, gemeint ist die Region zwischen Hammamet und Sfax). Ja nicht einmal architektonisch scheint dieser Ort noch in Tunesien zu liegen, da überwiegend europäische/französische Bauten zu finden ist. Vor dem Hafen Tabarkas liegt die „Ile de Tabarka“. Auf ihr befinden sich die Reste einer Festung und ein Leuchtturm. Die Insel ist über einen Damm mit dem Festland verbunden. Erwähnenswert sind die „Les Aguilles“, nadelspitze Felsformationen, die bis zu 25m in den Himmel ragen. Die Gegend um Tabarka bietet grüne Wälder, Berge, schöne Tauchreviere, traumhafte Buchten und genug Raum um die Seele baumeln zu lassen.
Tamerza ist die größte der drei Bergoasen Tamerza, Chebika und Midès an der algerischen Grenze. Seine Berühmtheit verdankt dieser Ort seinem 8 Meter hohen Wasserfall (wenn er denn Wasser führt), welcher direkt unterhalb der Ruinen des Hotels „Les Cascades“ zu finden ist. Die Oase liegt eingebettet in eine grandiose Landschaft, so dass sich ein Spaziergang in die nähere Umgebung geradezu aufdrängt. Am Flussufer entlang lassen sich herrliche kleine „Mini-Canyons“ bestaunen, welche das seit Jahrtausenden zuweilen in Sturzbächen fließende Wasser geformt hat. Das alte Tamerza ist inzwischen ein verfallenes Dörflein, seitdem es nach heftigem Unwetter und damit einhergehenden Wassermassen im Jahre 1969 aufgegeben wurde. Ein Spaziergang hindurch ist auf jeden Fall sehr interessant.
Tozeur ist die Hauptstadt des „Landes der Dattelpalmen“ und liegt direkt am Chott el Djerid, dem größten Salzsee Tunesiens. Die Stadt ist ein wichtiges Handelszentrum und außerdem berühmt für seine Lehmziegelarchitektur. Durch Zurücksetzen oder Hervorheben einzelner Ziegel im Gemäuer erhält dieses eine einmalige Verzierung, die weit über die Grenzen der Stadt hinaus berühmt ist. Durch den Schattenwurf der hervorstehenden Ziegel, sind die Mauern auch besser vor der Sonne und damit vor der Hitze geschützt. Tozeur ist ebenfalls eine Oase und nur hier gedeihen die besten Datteln, welche auch in deutschen Supermärkten zu finden sind. Die Bewässerung der Oasen erfolgt über Quellen eines unterirdischen Sees, allerdings ist der Wassermangel auch hier kaum mehr übersehbar. In der näheren Umgebung von Tozeur findet sich diverse Orte berühmter Filmdreharbeiten, z.B. “ Star Wars” oder “Der englische Patient”. In Nefta, einer weiteren Oase, befindet sich in einer Senke ein Palmengarten, der aufgrund seiner Lage „Corbeille“, also „Korb“ genannt wird.
Tunis ist die Hauptstadt Tunesiens und hat ca. 2 Millionen Einwohner. Die Stadt liegt am Golf von Tunis und hat (durch seine Vororte) direkten Zugang zum Meer. Obwohl von den meisten Reisenden nur als Ausgangspunkt zur Weiterreise genutzt, ist die Stadt allemal einen Besuch wert. In der Nähe vom Hauptbahnhof befindet sich direkt hinter dem „Bab el Bhar“ (Tor des Meeres) die Medina von Tunis, welche von August Macke „die Leibhaftigkeit des Märchens“ genannt wurde. Die heute von etwa 20.000 Menschen bewohnte Medina hat eine Ausdehnung von 1500 * 800 m und zeigt den üblichen Aufbau arabischer Altstädte mit einem unregelmäßigen Netz aus verwinkelten Gassen. Im Zentrum der Medina steht die Ez-Zitouna-Moschee, nach der Großen Moschee von Kairouan die wichtigste Moschee Tunesiens. Traditionell ist jeder der Souks (Marktgassen) einem bestimmten Wirtschaftszweig zugeordnet, z. B. den Parfümhändlern (Souk el Attarine), Schuhhändlern (Souk el Blaghija) oder Stoffhändlern (Souk des Étoffes). Der zentrale Bereich der Souks ist heute stark auf den Tourismus eingestellt, die Marktgassen in den Randbereichen der Medina werden jedoch vornehmlich von den einheimischen Bewohnern frequentiert. (Quelle: Wikipedia)
In umgekehrter Richtung des Tores erweitert sich die Straße zur mächtigen Hauptstraße „Avenue Habib Bourguiba“. in deren Verlauf man auch den S-Bahnhof findet, von welchem aus man nach Karthago oder Sidi Bou Said fahren kann. Der Name Tounes ist im Arabischen auch der Name des Landes.
Bei Zarzis befindet sich die zweite der beiden Meeresoasen in Tunesien. Der hier angesiedelte Tourismus gibt sich im Gegensatz zu dem auf der Insel Djerba ruhiger und gelassener . Zarzis befindet sich auf der Akkara-Halbinsel, welche durch den “Römerdamm” mit Djerba verbunden ist. Sehenswert ist Zarzis allein wegen der Oase und eignet sich fantastisch als Ausgangspunkt für weitere Exkursionen in den Süden Tunesiens. Das höchste Bauwerk Tunesiens, ein 320 Meter hoher Sendemast, befindet sich in dieser Stadt.